Zivilschutzwarnungen 2.0

Im Hochwasserthread habe ich bzgl. Warnungen an die Bevölkerung geschrieben. Warnungen finden die Bevölkerung auf viele Wege. In diesem Eintrag möchte ich kurz auf die möglichen Wege im Jahr 2013 eingehen.

Sirenensignale

Sirenen sind klassische Einrichtungen des Katastrophenschutzmanagements. Ursprünglich kommen diese Warn- bzw. Alarmierungseinrichtungen aus der Zeit der Luftkriege um die Bevölkerung vor Bombenangriffen zu warnen. Sirenen gelten als unintelligente Warneinrichtungen. Unintelligent, weil sie keinen Warninhalt übertragen. Sie fordern die Bevölkerung lediglich dazu auf Radio bzw. das Fernsehen einzuschalten.

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Quelle: www.zivilschutzverband.at, aufgerufen am: 10.06.2013 um 23:22

GSM Dienste

Mobile Kommunikationsmittel sind mittlerweile stark verbreitet und praktisch immer verfügbar. Dadurch ist es naheliegend Mobiltelefone in den Zivilschutz vollständig zu integrieren. Wetterdienste und Versicherungen bieten bereits Warnungen per SMS an. Die Freiwillige Feuerwehr Krems bietet unter anderem einen SMS / Email Warndienst für den Kremsfluss an, erreicht dieser einen Warnpegel werden die Warnungen automatisch versendet.

Um ortsbezogene Warnungen an alle betroffenen Personen zu versenden würde sich „Cell Broadcast“ anbieten. Hier werden Kurznachrichten an alle im Sendebereich (Zelle) eingeloggten Mobiltelefone versendet. Dadurch könnten Warnungen ortsgenau versendet werden.

Ortsbezogene Warnungen

Die Vorwarnung ist ein wesentlicher Teil des Zivilschutzes. Nach Miletti und Sorensen muss eine Warnung folgenden Kriterien entsprechen:

  • Art der Gefahr
  • Ort des Eintretens
  • Konkrete Handlungsempfehlung
  • Zeit des Eintreffens
  • Verfügbare Mittel zur Gefahrenabwehr

Weiters muss beachtet werden:

  • Warnung muss empfangen werden
  • Warnung muss verstanden werden
  • die Quelle muss für glaubhaft gehalten werden
  • die Bedrohung muss verifizierbar sein
  • die Bedrohung muss personalisierbar sein

Danach folgt die Entscheidung, ob überhaupt reagiert wird. Wenn ja, wird nochmals entschieden, was machbar ist.

Warnungen müssen so ausführlich wie nötig und so kurz wie möglich formuliert werden. Zum Zeitpunkt der Warnungen besteht bei den betroffenen ein großer Informationsbedarf.

Eine weitere Möglichkeit stellen Lautsprecherdurchsagen dar. Diese können mittels Megaphon, Lautsprecher auf Fahrzeugen, Bus bzw. Straßenbahnhaltestellen oder auch Bahnhöfen ausgesprochen werden.

Wetterwarnungen

Wie bereits erwähnt bieten einige Wetterdienste bzw. Versicherungen einen SMS Warndienst an. Ich selbst nutze keinen SMS Dienst, da ich mir die aktuellen Wetterinfos direkt organisiere, dadurch bekomme ich jene Wetterinfos die ich aktuell benötige.

Da es immer wieder Diskussionen über die angezeigten Warnstufen gibt, möchte ich euch hier die jeweiligen Warnstufenerklärungen verlinken:

Ich empfehle jeden sich die Erklärungen im Vorfeld anzusehen und danach erst eine Diskussion darüber zu beginnen. 😉

Facebook, Twitter & co

Social Medias sind allgegenwärtig. Mancherorts sind sie immer noch gefürchtet und werden als „Teufelszeug“ abgetan, anderorts sind sie Teil der Informationskampagne im Falle einer Warnung bzw. Alarmierung der Bevölkerung.

Dank den Multiplikatoren verbreiten sich die Postings in einem rasanten Tempo. Dennoch sollten die Meldungen, welche geteilt werden, auf deren Wahrheitsgehalt geprüft werden. Die US-KatS.Behörde FEMA rief, im Vorfeld zu Sandy, die Bürger auf sich via soziale Netzwerke auf dem Laufenden zu halten. „Know your zone and have a plan: NYC Hurricane Evacuation Zone Map … „ twitterte im August 2011 der New Yorker Bürgermeister Bloomberg. Hinzu kam ein Link zur Landkarte um die Bürger über die Evakuierungszonen zu informieren.

Wo geht die Reise hin

Soziale Netzwerke sind vor allem im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit der Zivilschutzorganisationen bereits fest verankert. Teilweise werden sie schon zur Warnung / Information der Öffentlichkeit eingesetzt. Im Zuge des Junihochwassers 2013 erreichten mich einige Warnungen / Meldungen / Informationen über Facebook, Twitter & Co. Durch den Umstand, dass wir alle das Internet in der Hosentasche mitführen, macht es meiner Meinung auch Sinn hier gezielt anzusetzen und diese Kanäle vermehrt nutzen. Radio, TV und klassische Internetseiten werden dennoch nicht aussterben, da sich die Betroffenen gerade in Katastrophenzeiten vermehrt mit allen möglichen Informationsquellen auseinandersetzen. Ebenso sehe ich den Vorteil der zielgerichteten und ehrlichen Information in der Medienberichterstattung. Medienvertreter verfolgen die social medias ebenso wie die restlichen Bürger, dadurch sind derartige Informationsverteilungen ein wesentlicher Bestandteil der öffentlichen Berichterstattung. Der hohe Informationsbedarf in Katastrophenzeiten muss über alle verfügbaren Kanäle gedeckt werden.

Eine effektive und zielgruppenorientierte Warnung der Bevölkerung muss aus meiner Sicht über alle Kanäle (Sirenen, Rundfunk, Internet, GSM Netz, Lautsprecher u.ä.) erfolgen. Ebenso sollten moderne Techniken – z.B. Cell Broadcast – weiterverfolgt werden.

Fortsetzung des Beitrages durchaus möglich …

many thanks for your attention

euer Mike

Weiterführende Linx

 

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Keine Antworten

  1. 13. Juni 2014

    […] Thema Zivilschutz- bzw. Unwetterwarnungen habe ich hier bereits behandelt. Im verlinkten Posting erwähne ich eine, in Europa eher noch unbekannte, Art der […]

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